Laufgenuss trotz Zeckenzeit
Wer gerne durch Wald und Wiesen läuft, hat vermutlich schon Erfahrung mit Zecken gemacht. Die kleinen Blutsauger fallen nicht wie vielfach gemunkelt von den Bäumen, sondern halten sich gerne im hohen Gras sowie Unterholz auf. Sie brauchen mildes Klima und hohe Luftfeuchtigkeit und bleiben deshalb am Boden um sich vor dem Austrocknen zu schützen. Weltweit gibt es zwischen 800 und 1.000 verschiedene Zeckenarten.
Wenn Sie ihren Körper täglich morgens und abends nach Zecken absuchen sorgen Sie gut vor. Zecken ziehen bestimmte Stellen vor an denen sie sich festsaugen, bevorzugt dort wo es warm ist – an Armbeugen, Genitalien, Kniekehlen, Achselhöhlen, am Haaransatz, aber auch hinter den Ohren. Worauf man achten kann wenn man draußen unterwegs ist hier kurz zusammengefasst:
Auf den Wegen bleiben: Zecken bevorzugen hohes Gras und Unterholz, sie fallen nicht von den Bäumen.
Kleidung schützt bedingt vor Zecken: Durch lange und enge Laufkleidung gelangen Zecken weniger leicht an nackte Hautstellen. Wer möglichst helle Kleidung trägt, erkennt die kleinen Blutsauger noch bevor sie beißen.
Duschen und regelmäßige Körperkontrolle: Duschen Sie gleich nach dem Training und suchen Sie Ihren Körper dabei sorgfältig nach Zecken. Häufig beißen sich Zecken am Hals oder am Kopf sowie in Achselhöhlen und Kniekehlen fest. Ziehen Sie ihre Laufkleidung aus bevor sie Ihr Wohn- oder Schlafzimmer betreten.
Schutzsprays, Kokosöl: Zeckenschutzmittel verringern das Zeckenstichrisiko auch während langer Läufe (auch die Kleidung einsprühen!). Allerdings bieten sie allein keinen zuverlässigen Schutz. Wissenschaftler der FU Berlin entdeckten dass naturbelassenes Kokosöl Zecken abwehren kann. Da sie die darin enthaltene Laurinsäure, eine Fettsäure, nicht mögen und sich bei Berührung damit fallen lassen. Schon seit den 60er Jahren ist bekannt, dass Laurinsäure gegen Bakterien, Hefe, Pilze und bestimmte Viren wirkt.
Impfung: Es ist möglich sich gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME impfen zu lassen. Eine Viruserkrankung, die die durch Zecken übertragen wird, und zu Entzündungen am Gehirn, der Hirnhäute und des Zentralnervensystems führen kann. Häufiger tritt Borreliose auf, davor schützt diese Impfung allerdings nicht. Inzwischen wird vermutet, dass nicht nur Zecken sondern auch Steckmücken, Bremsen sowie andere stechende und blutsaugende Insekten Borrelien übertragen können.
Richtig entfernen: die sorgfältige Entfernung einer Zecke verhindert nicht nur das Auftreten von lokalen Infektionen der Haut sondern verhindert auch das Auftreten der vorhin genannten Infektionen. Während FSME-Viren in den Speicheldrüsen der Zecke sitzen und direkt mit dem Biss übertragen werden, befinden sich die Borrelien zunächst im Mitteldarm und gelangen erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Wirt. Daher ist es wichtig die Zecke so bald als möglich zu entfernen. Gut geeignet dafür sind spezielle Zeckenzangen oder Zeckenkarten. Die Zecke wir vorsichtig herausgezogen. Das vielfach geraten Herausdrehen bringt nichts, da der Stachel der Zecke viele Widerhaken besitzt. Wichtig: die angesaugte Zecke nicht zerquetschen und auch nicht mit Ölen oder anderen Mitteln beträufeln.
Haustiere absuchen: Haben Zecken sich noch nicht am Wirtstier fest-gesogen, können sie vom Haustier auf den Menschen überspringen. Untersuchen Sie daher auch Ihren treuen Begleiter!
Basische Ernährung: Die meisten Zecken sind blind, haben aber feine Sensoren mithilfe derer sie feinste Veränderungen in ihrer Umgebung wahrnehmen können. Wer übersäuert ist, wird gerne von Zecken besucht. Wer durch seine Ernährung für ein basisches Körpermilieu sorgt bleibt eher von Mücken und Zecken verschont. (Jane Kathrein)
Quellen:
www.zentrum-der-gesundheit.de
Wildnissschule Chiemgau www.elementar-erfahrung.de