Wir schauen uns an was Laufveranstalter anders machen könnten. Vieles davon haben wir bereits umgesetzt, jedoch nicht für alles eine passende Lösung gefunden. Hier ein Panoptikum (laut wikipedia: latinisierte Form des griechischen pānoptikón, zusammengesetzt aus gr. πᾶν pān, ,alles’, und ὀπτικό optikó, ,zum Sehen gehören)

Einweg Zeitnahme-Chips. Um die Einlaufzeit eines Läufers zu messen, werden Messchips verwendet – zunehmend sind Einwegchips in Gebrauch, die bereits in die Startnummer integriert werden. Mehr als einmal verwendbar sind sie leider nicht und wandern danach in den Müll. Es ist für Veranstalter aufwändiger, Leihchips gegen Pfand auszugeben und später wieder einzusammeln. Wir sind mit unserem Zeitnehmer in Kontakt, wie wir unser System verbessern könnten.

Einwegbecher. Getränke in Mehrwegbechern bieten inzwischen viele Bäckereien und Cafés, auch im Veranstaltungssektor verschwindet der Einwegbecher zunehmend. Ob nun der Mehrwegbecher aus Plastik die praktischste Lösung für Läufer sei, wird gerne diskutiert. Längst sind faltbare Becher aus Maisstärke oder auch Pappbecher bei Veranstaltungen im Gebrauch, aber mal ganz ehrlich: es ist für jeden Läufer möglich aus einem Plastikbecher zu trinken, auch das haben wir von Langstreckenläufern gehört. Und die biologische Abbaubarkeit ist nicht unbedingt ein ökologischer Vorteil. In jedem Fall: Mehrweg!

2018 schrieb der ORF in einem Beitrag: um die in Österreich pro Jahr verbrauchten 300 Millionen Becher zu produzieren, werden ca. 3.000 Tonnen Papier, ca. 2.200 Tonnen Rohöl, etwa 32 Millionen kWh Strom und 1,5 Millionen Liter Wasser verbraucht. Allein 4.600 Bäume werden dafür gefällt. Rein ökologisch betrachtet ist der Aufwand bei der Herstellung eines Mehrwegbechers höher, bei längerer Nutzung haben Mehrwegbecher jedoch eine bessere Öko-Bilanz. InnsbruckLäuft bietet seit mehreren Jahren Getränke ausschließlich in Mehrwegbechern an, die für die Veranstaltungen von dem Verein issba angemietet werden.

Kälteschutzfolien. Sie sind zumeist aus Polyethylen und wiegen rund 150 Gramm, sind also sehr leicht. Für Bergläufe und vorhergesagte Wetterwechsel mag deren Einsatz vertretbar sein, aber für einen Stadt-Marathon? Man könnte statt dessen auch alte Pullis oder Langarm-Shirts bis zum Start tragen, diese bleiben dann vielleicht hinter dem Absperrgitter liegen, aber können gesammelt weitergegeben werden.

Starterbeutel. Sind meist mit viel Werbung auf Papier und give-aways gefüllt, die man nicht wirklich braucht. Manche Veranstalter haben sich inzwischen für Starterbeutel aus Baumwolle entschieden, was lobenswert ist, die Tasche kann wiederverwendet werden. Ist sie zudem aus fairer Produktion, haben auch die Arbeiter entlang der Produktionskette einen Gewinn. Längst leben wir aber in einem Stofftaschenmeer, denn jeder von uns hat
gleich mehrere davon zu Hause hängen. Die Digitale Startertasche könnte eine wirkliche Alternative sein, wenn man sie interessant bepackt.

Verpflegung – was passiert mit dem was übrigbleibt? Die Pasta-Party ist vorbei, der Lauf auch und Essensreste sind das, was davon bleibt. Bei vielen Veranstaltungen werden Äpfel, Bananen und Orangen in kleinere Stücke geteilt, ein Weiterverkaufen ist daher nicht möglich. InnsbruckLäuft hat dieses Obst in den vergangenen Jahren zum Alpenzoo und seinen Tieren nach Innsbruck gebracht. Das unversehrte Obst wird entweder unter den Mitarbeitern verteilt, an Passanten weitergegeben oder in die Obdachlosen-Stube gebracht. Möglichkeiten gibt es viele, ein bisschen Planung ist jedoch notwendig.

Finisher Shirt. Ist oftmals eine nette Erinnerung, die mit mehrmaligem Waschen aber auch rasch an Form verliert und zumeist unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt worden ist. Alternativ könnte man ein hochwertiges T-Shirt produzieren, atmungsaktiv oder in coolem Design und zum Verkauf anbieten.

 

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